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Motherlode: Tomorrow Never Comes (Review)

Artist:

Motherlode

Motherlode: Tomorrow Never Comes
Album:

Tomorrow Never Comes

Medium: CD
Stil:

Hardrock/Classic Rock

Label: Bold Stroke Records/Yesterrock
Spieldauer: 52:24
Erschienen: 21.10.2011
Website: [Link]

Die schwedische MOTHERLODE-Variante - abgesehen von einer kanadischen Folkband aus den Sechzigern und einer ebenfalls verblichenen Ami-Grunge-Band, gibt es aktuell sowohl britische Classic-Rocker als auch eine deutsche Alternative-Formation gleichen Namens - ist bei uns bisher wohl nicht sonderlich bekannt, obwohl die Band aus Örebro bereits 1987 ihr erstes Album ("The Sanctuary") veröffentlicht hat und danach mal mehr, mal weniger aktiv war. Ob man da in der Vergangenheit eventuell was verpasst hat? Der nun ernsthaft angegangene Neuanfang "Tomorrow Never Comes" könnte die nötigen Hinweise dafür liefern.

Einen fetzigen Hardrock-Sleazer mit sattem Punch, Hammond-Background und Gute-Laune-Riffing wie "Predators" hätte ich schon mal nicht als Opener hinter dem zum Titel passenden, traurig-düsteren Endzeit-Cover erwartet. Der darauffolgende Titeltrack im Midtempo mit eher bedrückter Aura, in dem das Kind vom Cover von Krieg spricht, drosselt die Stimmung dann aber bereits runter. Klingt sehr modern und recht sperrig, auch wenn die Hammond-Orgel erhalten bleibt. Das schleppende "Crying" wird seinem Namen sogar noch mehr gerecht und schwelgt mit Akustik-Begleitung vor sich hin. Nicht wirklich schlecht, die Nummer, sie kommt mir an dieser Position aber zu früh, da der Anfangsschwung damit komplett dahin ist.
Dann aber wieder ein kleiner Stilbruch und stilistisch zurück zum Opener. "Bring Me Down" mit seiner Slide-Guitar und noch prägnanterer (und in der Folge meist präsenter) Hammond klingt wieder verschärft nach 80er-Jahre-Ami-Hardrock aus der Ecke GREAT WHITE, TESLA und Konsorten. Derartiger Stoff macht dann auch einen Großteil der Scheibe aus, was weitere Songs wie "Promises", "Wont Find Me Beggin", "Why We Bleed" und "Wild Dog" belegen.
Zwischendurch gibt es aber mit dem wiederum sehr schleppend und bedrückten "Crawling Through The Desert" und dem verschlafenen "I Don`t Know" weitere stilistische Schlenker.

Dennoch setzen sich mit der Zeit einige markante Merkmale von MOTHERLODE durch. Hauptsächlich ist dies Sänger Sonny Larsson, der mit seinem Irokesenschnitt für die gewählte Musik optisch ziemlich ungewöhnlich daherkommt. Er hat auf jeden Fall einen Unterton in der Stimme, die eine nicht unerhebliche Ähnlichkeit mit Joey Tempest aufweist und dadurch kann man durchaus an mancher Stelle ("Eaten By The Pigs", "Ice Cream Man", "You" und das besagte "Crying") einige Parallelen zu den heutigen, modernen EUROPE ziehen.

Unterm Strich findet sich auf "Tomorrow Never Comes" eine Mischung aus nachdenklichem Hardrock und Classic Rock mit einigen Blues-Tupfern. Viele der Songs erweisen sich dabei als recht kantig, dadurch wirkt die Band zwar nicht so leicht austauschbar und erfährt eine eigene Note, aber dafür mangelt es in der Gesamtbetrachtung an griffigen Refrains. Gerade den vermeintlich gutgelaunten Classic Rockern hätten ein paar mehr Widerhaken gut getan.

FAZIT: Das Zweitwerk, für das die Schweden fast 25 Jahre gebraucht haben, klingt zwar sehr reif in der Ausführung, aber als Gesamtwerk durch den Stilmix doch etwas verwirrend. Möglich, dass die Band etwas zu viel und eine zu große Bandbreite abdecken wollte, aber vielleicht macht sich dabei tatsächlich auch die lange Zeitspanne seit dem Debüt bemerkbar. Sollten sich MOTHERLODE in der heutigen Szene etablieren können, wird da vermutlich noch etwas mehr drin sein, denn handwerklich hat das Quintett doch einiges in petto.

Lars Schuckar (Info) (Review 4320x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Predators
  • Tomorrow Never Comes
  • Crying
  • Bring Me Down
  • Promises
  • Ice Cream Man
  • Crawling Through The Desert
  • I Don`t Know
  • Wont Find Me Beggin
  • Why We Bleed
  • Eaten By The Pigs
  • Wild Dog
  • You

Besetzung:

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